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Erweiterung der Kapazitäten nach erfolgreicher Personalrekrutierung

Datum:
Fachbereich:
Forensische Psychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Südhessen gGmbH

Sitzung des Forensikbeirats der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt

Gute Arbeitsbedingungen bei möglichst geringer Belastung des Personals und angemessene Unterbringungs- und Therapiebedingungen für Patientinnen und Patienten im Maßregelvollzug – diesen Balanceakt versucht die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt zu meistern. Seit Jahren steigen die Einweisungszahlen und es ist bislang nicht abzusehen, dass sich die Belegungssituation im hessischen Maßregelvollzug rückläufig entwickeln wird. Die Klinik in Riedstadt konnte ihre Kapazitäten kürzlich ausbauen und eine weitere Station voll belegen. Grund hierfür ist eine erfolgreich umgesetzte Kampagne zur Personalrekrutierung, mit der zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen werden konnten. Die Vollbelegung war bislang aufgrund fehlenden Personals nicht möglich. Insgesamt sind in der Klinik aktuell 154 Patientinnen und Patienten untergebracht.

Erfolgreiche Kampagne zur Personalrekrutierung

Ende des Jahres 2023 hat Vitos Südhessen eine Kampagne zur Gewinnung neuer Pflegekräfte in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt gestartet. Die Maßnahmen zur Personalrekrutierung liefen über acht Wochen im Umkreis der Klinik schwerpunktmäßig in digitalen Medien. Seit Beginn der Maßnahmen wurden 17 Pflegekräfte neu eingestellt – ein voller Erfolg! „Die Bearbeitung der großen Anzahl an eingegangenen Bewerbungen war für die Mitarbeitenden zwar durchaus herausfordernd, am Ende aber zählt das Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Wir freuen uns, die neuen Kolleginnen und Kollegen in den verschiedenen Teams zu begrüßen und hoffen, dass sie sich wohl bei uns fühlen“, sagt Wolfgang Gunold, Pflegedirektor der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt. Eine Neuauflage der Kampagne ist aufgrund des Erfolgs nicht ausgeschlossen.   

Aufgrund der positiven Resonanz soll in Kürze eine weitere Kampagne für Ergotherapeut/-innen gestartet werden. Denn auch in dieser Berufsgruppe werden gerne weitere Mitarbeitende eingestellt. Auch ein Stipendium für Studierende des dualen Bachelorstudiengangs „Angewandte Therapiewissenschaften – Schwerpunkt Ergotherapie“ an der iba, Internationale Berufsakademie in Darmstadt, wird es in Zukunft geben. Während des praktischen Unternehmenseinsatzes übernimmt Vitos zusätzlich die Studiengebühren im siebten und achten Semester, sodass sich die Studierenden voll auf ihr Studium konzentrieren können. Die Ausschreibung wird demnächst auf der Webseite veröffentlicht: www.vitos.de/-vitos-suedhessen/kfp  

Der Ärztliche Direktor Walter Schmidbauer ist zuversichtlich, dass die ursprünglich geplanten 162 Betten in absehbarer Zeit in Betrieb genommen werden können, wenn die nun folgenden Kampagnen eine ähnliche Anzahl an Bewerbungen einbringen.

Konstruktiver Austausch unterschiedlicher Fachdisziplinen

Im März hat die Klinik erstmalig einen „Fachdialog Maßregelvollzug“ durchgeführt, bei dem sich Akteure der Justiz, der Medizin und des hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege zu einem interdisziplinären Austausch getroffen haben. Schmidbauer zieht eine positive Bilanz: „Das Lob im Anschluss an die Veranstaltung zeigt uns, dass wir mit diesem Format auf dem richtigen Weg sind. Daher planen wir schon jetzt ein ähnliches Treffen im kommenden Jahr.“

Entweichungen bleiben seltene Ausnahme

Schmidbauer berichtet den Mitglieder/-innen des Forensikbeirats von fünf Patient/-innen, die sich in diesem Jahr im Rahmen der Vollzugslockerungen genehmigter Ausgänge unerlaubt abgesetzt haben. Während der Flucht wurden zwei von ihnen erneut straffällig, sodass sie von der Polizei in die Klinik zurückgebracht wurden. Beide waren in Vorbereitung ihrer Entlassungen im Lockerungsprozess recht weit fortgeschritten. „Die Behandlung der Patientinnen und Patienten in der forensischen Klinik erfolgt stets im Spannungsfeld zwischen Freiheitsentzug des Einzelnen und dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung. Gestufte Vollzugslockerungen sind wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Sie dienen dazu, die Patienten bzgl. ihrer Belastbarkeit mit Freiheitsgraden zu erproben und dem, mit der Dauer der Unterbringung, wachsenden Anspruch an Freizügigkeit entgegenzukommen“, erklärt Schmidbauer.

Derzeit haben 63 Patient/-innen eine Lockerungsstufe erreicht, die unbegleitete Ausgänge erlaubt; 30 von ihnen sind in externen tagesstrukturierenden Maßnahmen beschäftigt. Weiterhin konnten seit September sieben Patienten nach erfolgreicher Erprobung entlassen werden. Sieben Patienten befinden sich in der Beurlaubung zur Entlassungsvorbereitung.

 

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