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Justiz und Medizin im Dialog – die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt veranstaltet erstmalig den „Fachdialog Maßregelvollzug“

Datum:
Fachbereich:
Forensische Psychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Südhessen gGmbH

Die Ärztliche Direktion der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt hatte Akteure der Justiz, der Medizin und des hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege zu einem interdisziplinären Austausch, fachlichen Vorträgen und transparenten Führungen durch die Klinik eingeladen. Neben Rechtsgrundlagen und der Organisationsstruktur bekamen die Teilnehmer/-innen Einblicke in Abläufe, das Sicherheitskonzept und Fallbeispiele.

Reger Austausch und Raum für Dialog und Diskussion bot der Fachdialog Maßregelvollzug in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Riedstadt.

„Der hessische Maßregelvollzug ist im bundesweiten Vergleich zwar klein, aber effizient und schnell“, so der Ärztliche Direktor Walter Schmidbauer. Durch eine qualitative und hochmoderne Behandlung ist die Unterbringungsdauer im Bundesvergleich eher kurz. Dabei steht der Schutz der Bevölkerung nach wie vor an zentraler Stelle.

PD Dr. med Christian Knöchel, Stellvertretender Ärztlicher Direktor, stellte die in einer Arbeitsgruppe erstellten strukturellen Optimierungsansätzen in psychiatrischen Gutachten vor und moderierte die anschließende Diskussionsrunde. Im direkten und persönlichen Austausch konnten Nuancen thematisiert werden, die via E-Mail nicht abbildbar sind.

Die Ärztliche Direktorin der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie aus Hadamar, Sandra Manegold, gab in Ihrem Gastvortrag Einblicke in die Herausforderungen des Maßregelvollzugs nach §64. Roland Freese, Ärztlicher Direktor der Vitos forensisch-psychiatrischen Ambulanz Hessen, stellte das Konzept der hessenweit agierenden forensischen Ambulanzen vor und verbildlichte die Schwerpunkte und Nachsorge-Prinzipien. „Wir haben das Ampelprinzip entwickelt, das die Risikoeinschätzung klar in drei Stufen strukturiert und direkte Maßnahmen anstößt. Über 80 Prozent der ambulanten Patient/-innen beenden die Nachsorge im offenen Maßregelvollzug erfolgreich und ohne neue Delinquenz.“, so Roland Freese in seinem Vortrag.

Transparente Einblicke und angeregter Austausch

Bei Führungen über einzelne Stationen und Bereiche stellte die Klinikleitung die klinischen Strukturen sowie gebäudetechnischen Ausstattungen und konzeptionellen Besonderheiten vor. So hatten die Besucher/-innen die Möglichkeit, Einblick in die Patientenzimmer, Aufenthaltsräume und Außenbereiche zu nehmen und haben die Tagesabläufe der Patientinnen und Patienten näher kennengelernt. Die Rückmeldung der Teilnehmerinnen und Teilnehmern zeigt, dass sie dadurch ein anderes Verständnis für die forensische Psychiatrie bekommen haben, was das berufliche Miteinander von Justiz und der Fachdisziplin Psychiatrie erleichtert. In dieser Hinsicht ist die Psychiatrie zwar eine Fachdisziplin der Medizin, nimmt aber als Besonderheit eine Position zwischen Natur- und Geisteswissenschaft ein.

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