Initiiert war die Wohnstätte von einem ortsansässigen Elternpaar, das sich für ihren erwachsenen Sohn mit Behinderung ein optimales Zuhause wünschte, welches aber gleichzeitig nicht zu weit vom Elternhaus entfernt war. Durch die Initiative einiger Eltern entstand auch der „Förderverein der Wohnstätte für geistig und mehrfach behinderte Menschen Sandkaute Trebur e.V.“, der zum großen Teil aus Angehörigen der Bewohner besteht und die Wohnstätte bis heute unterstützt und fördert.
Offene Kommunikation von Beginn an
Die Entstehung der Wohnstätte war auch für Nachbarn und Anwohner in Trebur eine ganz neue Situation, mit der man sich erst einmal vertraut machen musste. Das Team der Wohnstätte gestaltete daher das Leben der Klientinnen und Klienten von Beginn an so offen wie möglich: „Eltern, Bekannte und Nachbarn waren immer willkommen und durften alle Fragen stellen, die ihnen auf dem Herzen lagen. Bis heute sind wir eine offenes Haus, erklären auch gerne immer wieder besondere Verhaltensweisen von Bewohnern“, erklärt Barbara Deubener, Teamleiterin in der Wohnstätte. Auch die jährlichen Sommerfeste, die seit der Geburtsstunde der Wohnstätte stattfanden, wurden dazu genutzt, Berührungsängste abzubauen und sich kennenzulernen.
Heute sind die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnstätte gut in die Gemeinschaft in Trebur integriert. Man kennt sich, trifft sich bei Einkäufen, in den Gaststätten, im Eiscafé oder im ortsansässigen Freibad. Bei Veranstaltungen sind die Klienten sowie die Mitarbeitenden gern gesehene Gäste.
Pionierarbeit geleistet
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisteten Pionierarbeit, war die Wohnstätte Trebur doch eine der ersten Wohnstätten, die außerhalb des Parkgeländes von Vitos Riedstadt ihre Arbeit aufnahm. Vieles musste neu erarbeitet werden. „Wir haben viele Dinge einfach ausprobiert und geschaut, ob es funktioniert. Vom ersten Tag an wurde bei uns gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gekocht, die Selbstversorgung groß geschrieben“, erklärt Isolde Friedrich, die seit dem ersten Tag in der Wohnstätte beschäftigt ist und damals Wohngruppenleiterin war.
„Heute schauen wir auf diese Anfänge zurück und sehen, dass wir vieles instinktiv richtig angegangen sind. Unser Ziel war und ist es, für die Menschen mit Behinderung ein Zuhause zu schaffen.“