Schlaganfall und TIA
Schlaganfall und TIA
Mit rund 260.000 Schlaganfällen pro Jahr ist diese Erkrankung eines der häufigsten Krankheitsbilder in der Neurologie.
Bei einem Schlaganfall kommt es „schlagartig“ zu akuten Symptomen wie einem hängenden Mundwinkel, Lähmungserscheinungen oder Gefühlsstörungen einer Körperhälfte. Auch Sprachstörungen, Sehstörungen oder Schwindel können auftreten. Ebenso können akut einsetzende heftigste Kopfschmerzen ein Alarmsignal sein.
Ein Schlaganfall wird in ca. 80% der Fälle durch ein verstopftes Blutgefäß („ischämischer Schlaganfall“) verursacht. In 10-15 % kommt es zu einer Gehirnblutung durch poröse Gefäße („hämorrhagischer Schlaganfall“), in 2-5% der Fälle kann eine geplatzte Arterie (Aneurysma) zu Schlaganfallsymptomen führen.
In jedem Fall bedeutet der Schlaganfall einen absoluten Notfall, bei dem jede Minute zählt.
Treten die oben beschriebenen Symptome auf, sollte sofort die 112 gewählt werden.
Dies gilt auch, wenn sich die Symptome nach kurzer Zeit wieder zurückbilden (transitorisch ischämische Attacke).
Nach Einlieferung ins Krankenhaus durch den Rettungsdienst erfolgt zunächst eine umgehende Diagnostik. Durch Computertomografie, Kernspintomografie, Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern und des Herzens sowie Überwachung der Vitalfunktionen wird die Ursache des Schlaganfalls abgeklärt, um dann eine zielgerichtete Behandlung beginnen zu können.
In einem Zeitraum von unter 4,5 Stunden besteht sogar die Möglichkeit, mit einem stark blutverdünnenden Medikament, einer sogenannten „Thrombolyse“ ein Blutgerinnsel aufzulösen. Sollte ein akuter größerer Verschluss in einer Gehirnarterie festgestellt worden sein, kann unter Umständen eine sogenannte „Thrombektomie“ helfen. Hierzu wird der Betroffene in ein neurovaskuläres Zentrum verlegt und das Blutgerinnsel mittels Katheter, der über die Leiste eingeführt wird, entfernt.
Die Akutbehandlung des Patienten erfolgt auf einer sogenannten Stroke Unit, einer Überwachungsstation, die speziell für dieses Krankheitsbild mit Neurologen, spezialisiertem Pflegepersonal sowie einem Team aus Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden sowie Neuropsychologen ausgestattet ist, um die Defizite des Patienten schon frühzeitig adäquat therapieren zu können.
Die Stroke Unit der Vitos Klinik Weil-Lahn in Weilmünster ist auch 2018 wieder durch die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft und die Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert worden.
Bestehen weiterhin relevante Beeinträchtigungen bei den Patienten, leiten wir in Zusammenarbeit mit unserem Sozialdienst eine Weiterversorgung, z.B. in Rehabilitationseinrichtungen in die Wege.