34 Millionen Euro investieren Vitos Weil-Lahn und das Land Hessen in den kommenden Jahren in die Erweiterung des bestehenden Forensikkomplexes auf dem Hadamarer Mönchberg. Dafür wurde in den vergangenen Wochen das ehemalige Haus 2, das zuletzt leer stand, abgerissen. Sobald die Aufräumarbeiten beendet sind, kann mit der Errichtung des L-förmigen Anbaus begonnen werden. Dort entstehen 60 weitere Plätze auf drei Stationen.

Die Planung greift auf den ursprünglichen Entwurf zurück, der beim Bau der jetzigen Klinik erstellt wurde. Dieser sah drei Gebäude vor, von denen damals aber wegen des Belegungsrückgangs nur zwei realisiert wurden. „Heute ist die Situation anders. Wir verzeichnen in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg der Patient/-innen im Maßregelvollzug“, erklärt Sandra Manegold, Ärztliche Direktorin der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Hadamar.

Bisher verfügte die Klinik über 162 Betten und weitere zwölf Plätze in einer Außenwohngruppe. Ende Januar hatte die Stadt den Bebauungsplan für das Gelände geändert und die Patient/-innenzahl mit Blick auf die weitere mögliche Entwicklung in den kommenden Jahren von bisher 235 auf 265 angehoben. „Ich freue mich, dass die Stadt uns unterstützt und wir so als größter Arbeitgeber vor Ort weitere 100 Stellen schaffen können“, betont Martin Engelhardt, Geschäftsführer von Vitos Weil-Lahn und Vitos Herborn.

Das viergeschossige neue Gebäude wird an den Hang gebaut. „Ich bin sicher, dass es gelingt, den Bau harmonisch in das bestehende Gesamtensemble zu integrieren“ so Sandra Manegold. Mitte 2026 sollen die Arbeiten beendet sein.

Hintergrund

Im Auftrag des Landes Hessen übernimmt die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie den Maßregelvollzug: Sie ist eine besonders gesicherte Spezialklinik, die die doppelte Aufgabe der medizinischen Behandlung und der Sicherung ihrer Patient/-innen hat. In der forensischen Klinik werden überwiegend suchtkranke Menschen behandelt, die straffällig geworden sind und bei denen wegen ihrer Suchterkrankung Wiederholungstaten zu erwarten sind. Sie wurden nach Paragraf (§) 64 Strafgesetzbuch (StGB) verurteilt („Unterbringung in einer Entziehungsanstalt“). Die Klinik verfügt aktuell über 162 Betten auf acht Stationen sowie weitere zwölf Betten in der Außenwohngruppe.