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Das Internet für alle möglich machen

Datum:
Fachbereich:
Begleitende psychiatrische Dienste
Gesellschaft:
Vitos Weil-Lahn gGmbH

Die Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste Hadamar fördern digitale Teilhabe

Hadamar, 17. August 2022 / Der Zugang zum Internet und der Umgang damit ist alltägliche Lebenspraxis. Doch was für Menschen ohne Einschränkungen leicht und selbstverständlich ist, kann für Menschen mit chronischen seelischen Erkrankungen mit Barrieren belastet sein. Genau die sollen überwunden werden: „Wir wollen unseren Bewohnerinnen und Bewohnern einen leichten Zugang zur digitalen Welt verschaffen“, so Christina Wingender. Die Regionalleiterin der Vitos begleitenden Dienste Hadamar und Herborn erläutert: „Es passiert leicht, dass unsere Klientel digital abgehängt wird. Dem wollen wir vorbauen und haben dazu ein Pilotprojekt mit einem Spezialsystem durchgeführt. Es schafft einen ganz einfachen Zugang in die digitale Welt“. Die Hardware des Systems besteht aus einem Tablet mit einer speziellen Dockingstation. Dazu gibt es Plastikkarten im Scheckartenformat, die zum Einlesen auf ein Lesefeld auf der Station aufgelegt werden. Jede Karte steht für einen Befehl und ersetzt dadurch die Bedienung von Menüs auf dem Touchdisplay.

„Das ist eine enorme Reduktion von Komplexität“, beschreibt Wingender. „Ob Videoanruf oder Wetterbericht, Fotoalbum, Podcast oder Youtube-Videos – für jeden Wunsch kann eine eigene Karte programmiert werden. Man legt sie einfach auf das Lesefeld und schon werden die Inhalte sichtbar.“ Der Vorgang ist denkbar einfach – auch in haptischer Hinsicht. „Durch motorische Einschränkungen können viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner Touchdisplays nur schwer bedienen. Der Umgang mit den Karten ist dagegen einfach und ohne äußere Unterstützung möglich“, so die Regionalleiterin. Das sei ein wichtiger Punkt, denn es fördere die Autonomie und vor allem die Selbstbestimmung.

Drei Monate dauerte die Testphase im Wohnbereich. In diesem Zeitraum wurden Karten mit Dokumentationen, Serien und Musik getestet, aber auch Inhalte wie Sport, gesunde Ernährung oder Gedächtnistraining waren dabei. Zudem nutzen die Bewohnerinnen und Bewohner es sehr gerne, um mit ihren Angehörigen zu kommunizieren. Gerade durch die Pandemieeinschränkungen war das eine wichtige Anwendung. Das Gerät war durchweg sehr beliebt und hatte zudem einen therapeutischen Nutzen. Nun denkt die Einrichtungsleitung über eine Anschaffung nach.

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