Adoleszenten - Junge Menschen auf dem Weg ins Erwachsenensein
Welche Störungen können zu einer Adoleszenzkrise führen?
Unter Konversionsstörungen versteht man funktionelle Störungen des Körpers ohne anatomisch-pathologisches Substrat oder besser verständlich: Körperliche Störungen, die durch die Psyche ausgelöst wurden . Sie zeigen sich in motorischen, sensorischen, somato-viszeralen und/oder anderen Funktionsbereichen und sind als Ausdruck eines psychischen Konfliktes oder Bedürfnisses zu verstehen.
Weitere psychosomatische Störungen im Kindes- und Jugendalter sind Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Asthma bronchiale, Hauterkrankungen (Neurodermitis), Enuresis, Enkopresis und Tic-Störungen.
Angst
öffnen/schliessenAltersübliche Ängste bei 13- bis 18-Jährigen treten im Zusammenhang mit Verletzungen, Krankheiten, Sexualität oder in Sozialen Situationen auf.
Depressionen
öffnen/schliessenHäufig treten Depressionen erst in der Pubertät auf. Hiervon sind etwa drei bis zehn Prozent aller Jugendlichen betroffen.
Um zwischen alterstypischen Stimmungsschwankungen und Depression zu unterscheiden, sind Gefühle der Wertlosigkeit und Hoffnungslosigkeit, wie auch Entscheidungsschwierigkeiten, Grübeln bzw. negative Gedanken hinsichtlich sich selbst, der Umwelt und der Zukunft typische Alarmzeichen. Wenn schon kleine Anstrengungen zur Erschöpfung führen, was wiederum zu einer stärkeren Einschränkung von Aktivitäten führt, sollte dringend Hilfe in Anspruch genommen werden.
Essstörungen
öffnen/schliessenBei den Essstörungen findet man die Anorexia nervosa mit einer Häufigkeit von 1 %, die Bulimia nervosa mit einer Häufigkeit von 1 bis 5 % und die Adipositas mit 5 %. Betrachtet man die Prävalenz von Essstörungen, so zeigt sich bei Jugendlichen ein besonders hoher Anteil. Trotz mancher Überschneidungen sind die Magersucht und die Bulimie jeweils eigenständige Krankheitsbilder, die Unterschiede hinsichtlich der Symptomatik und des psychischen Befundes zeigen.
Herzbeschwerden
öffnen/schliessenBei Schulkindern und Jugendlichen können sich Herzrhythmusstörungen häufig mit Herzstechen, "Herzstolpern" und Herzschlagpausen in Folge von Unregelmäßigkeiten des Herzschlags bemerkbar machen. Auch Herzrasen aus der Ruhe heraus und das Gefühl "den Herzschlag bis zum Hals zu spüren" treten auf.
Identitätsstörungen
öffnen/schliessenWährend der Phase der Adoleszenz ist die Entwicklung einer eigenen Identität für Jugendliche eine fundamentale Herausforderung. Die einmalige und unverwechselbare Identität sowohl durch die Umgebung als auch durch das Individuum selbst stellt die zeitliche Kontinuität erlebter Einheitlichkeit im Sozialen Verband her. Das Individuum erlebt Identität als Einheit der Person. Die kindliche Selbstevidenz als Selbstempfindung und die subjektiven Erfahrungen der Eigenbestimmung, der Abgegrenztheit von anderen Personen sowie das Gefühl der Einheitlichkeit des Subjekts im Zeitverlauf bilden dafür die Voraussetzung. Ein Gefühl des inneren Zusammenhanges bewirkt die Gewissheit von Kohärenz und Sinnhaftigkeit des eigenen Daseins. Störungen einer verbindlichen Übernahme von sozialen Rollen in der Adoleszenz können jedoch zu Identitätskrisen oder Identitätsdiffusion führen.
Magen-Darm-Beschwerden
öffnen/schliessenIn der Pubertät kommt es oft zur Entstehung von Bauchschmerzen bei seelischen Belastungen durch schulische, familiäre oder Probleme. Meistens verschwinden sie, wenn die emotionalen Schwierigkeiten wieder beseitigt sind und die Pubertät überstanden ist.
Schmerzen
öffnen/schliessenBei Mädchen treten in der Adoleszenz nicht nur zyklusabhängige Schmerzen auf, sondern häufig auch ausserhalb des Menstruationszyklus. Der Schmerzverlauf ist deshalb ein wichtiger Hinweis für die Diagnostik. Viele junge Erwachsene leiden auch unter Migräne, Nacken- und Rückenschmerzen.
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