Suche

Akzeptanz des Gegenübers – Grundlage der entwicklungsfreundlichen Beziehung

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos gGmbH

Das Forum Heilpädagogik stand am 8. Oktober 2015 unter dem thematischen Schwerpunk „EfB® baut Brücken – Landschaft der entwicklungsfreundlichen Beziehung“. Rund 250 Teilnehmer folgten der Einladung der Vitos Akademie nach Bad Nauheim, um in Impulsreferaten, Workshops und Vorträgen mehr über die entwicklungsfreundliche Beziehung und deren Umsetzung in die Praxis zu erfahren.

(v.l.n.r.) Reinhard Belling, Geschäftsführer Vitos GmbH, Edeltraud Krämer, Geschäftsführerin Vitos Kalmenhof und Jutta Heitker, Leitung Vitos Akademie

Die entwicklungsfreundliche Beziehung (EfB®) ist eine mehrdimensionale Methode der Persönlichkeitsförderung. Bei Vitos wird sie seit vielen Jahren erfolgreich in der heilpädagogischen Arbeit mit Menschen mit Behinderung eingesetzt. Es geht um die Fähigkeit, das sozioemotionale, kognitive, lebenspraktische und lebensalterbezogene Bedürfnis- und Entwicklungsniveau der behinderten Menschen zu erkennen.

„Das Konzept der EfB® lebt von der Einstellung unserer Betreuer, entwicklungsfreundlich auf die Bedürfnisse von Menschen mit geistiger Behinderung einzugehen. Diese innere Haltung ist auch übertragbar auf die zukünftige Gesellschaft Vitos Teilhabe. Der Name ist hier Programm. Wir möchten unsere Klienten noch stärker am Leben teilhaben lassen und ihre Arbeits- und Lebensumstände entsprechend ihrer Fähigkeiten verbessern“, so Reinhard Belling, Geschäftsführer der Vitos GmbH bei seiner Begrüßung der Tagungsteilnehmer.

Entwicklungsfreundlichkeit ist eine Haltung
Über die besondere Bedeutung der EfB® bei Vitos sprach Alexander Kurz-Fehrlé, Pädagogischer Leiter der Heilpädagogischen Einrichtung Riedstadt. Parallel zu seinem Vortrag zeigte er Bilder der letzten Jahre aus dem Alltag der Einrichtung in Riedstadt – verschiedene Gesichter der entwicklungsfreundlichen Beziehung sind ein Zeichen für die positive Einflussnahme auf die Menschen. Kurz-Fehrlé betonte das Herstellen einer Beziehung als zentrales Werkzeug in der Kontaktgestaltung und Betreuung. „Wichtig ist die Frage, wie Beziehung gestaltet sein muss, um sich entwicklungsfreundlich, Entwicklung tragend und fördernd entfalten zu können“, so der Pädagogische Leiter. Bei Vitos ist die EfB® als facettenreiche Methode etabliert, die gemeinsames und intensives Lernen voraussetzt und bedingt. „Daher schulen wir alle Mitarbeiter in themenbezogenen Workshops, durch Arbeitskreise oder durch Multiplikatoren in der Anwendung der Methode.“

Brücken bauen – Horizonte weiten
Mit Spannung wurde das Referat von den Begründerinnen der EfB®, Dr. Barbara Senckel und Ulrike Luxen, erwartet. Sie stellten die verschiedenen Erscheinungsformen einer entwicklungsfreundlichen Beziehung vor. Untermalt mit vielen Zitaten und Gedichten sowie musikalischer Begleitung des Musiktherapeuten Hansjörg Meyer entführten sie ihre Zuhörer in eine Welt, in der eine Entwicklung immer vonstattengeht, diese aber nur durch die Erweiterung des eigenen Horizontes und durch ein offenes Gegenüber fruchten kann. „Eine Bezugsperson für einen Menschen mit Behinderung sollte dessen Autonomiebestrebungen unterstützen, als Heimatstützpunkt dienen und ihm neue Erfahrungen ermöglichen“, erklärte Dr. Senckel. „Die EfB® verfolgt ein Ziel: Das Gegenüber emotional zu erreichen und eine psychische Stabilität zu bewirken“, ergänzte Ulrike Luxen.

Alltagssituationen entwicklungsfreundlich gelöst
Mehrere Impulsreferate gaben spannende Einblicke in verschiedene Bereiche der entwicklungsfreundlichen Beziehung. Themen bildeten hier die Bindung in der EfB®, Königswege der Beziehungsgestaltung, Entwicklungsdiagnostik, psychische Erkrankungen und Traumata sowie EfB® im Unternehmen. Ziel der Impulsreferate war auch, den Teilnehmern eine Anregung für die Auswahl und Teilnahme der Workshops zu geben. Diese fanden nachmittags statt und zeigten insbesondere die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der EfB® in der Praxis auf. Geleitet wurden die Workshops von erfahrenen EfB®-Multiplikatoren. Inhalte der Workshops waren unter anderem Marte Meo® und EfB®, die entwicklungsfreundliche Krisenintervention oder musikbasierte Kommunikation in der EfB®.

„Wir sind sehr zufrieden mit der guten Resonanz der diesjährigen Veranstaltung. Dies ist aber auch dem hohen Renommee der beiden Gründerinnen der EfB® Dr. Senckel und Frau Luxen zu verdanken“, zieht Jutta Heitker, Leiterin der Vitos Akademie, ein positives Fazit des Forums Heilpädagogik 2015.

Einrichtungssuche

Auswahl filtern:
Angebotsart:

Es gibt insgesamt 276 Einrichtungen