Die Geschichte ist in jedem Jahr gleich und entfaltet dennoch immer wieder aufs Neue einen ganz besonderen Zauber. Die hochschwangere Maria und ihr Mann Joseph werden auf der Suche nach einer Herberge in Bethlehem immer wieder abgewiesen. Wegen einer Volkszählung sind alle Betten im Ort belegt. Als sie die Hoffnung schon fast aufgegeben haben, wird ihnen in einem Stall Unterschlupf gewährt. Dort bringt Maria Jesus auf die Welt. Die Bewohner der Vitos Heilpädagogischen Einrichtung Herborn hauchten der mehr als 2000 Jahre alten Geschichte gemeinsam mit Mitarbeitern von Vitos, der Klinikseelsorge und Mitgliedern des Freundeskreises beim Krippenspiel im Festsaal neues Leben ein.
Wolfgang Freitag von der evangelischen Klinikseelsorge wies in seiner Begrüßung darauf hin, wie aktuell die Geschichte ist. „Schon im Matthäusevangelium Kapitel 25, Vers 35 steht: ‚Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen‘“, sagte er. In der heutigen Zeit sei es mehr denn je wichtig, sich dieses christlichen Grundsatzes der Nächstenliebe wieder bewusst zu werden. Gerade im Umgang mit den vielen Flüchtlingen, die „bei uns Schutz suchen“.
Die katholische Seelsorgerin Meike Bittmann ging in ihrer Ansprache auf die Bedeutung von Weihnachten als das Fest der Liebe und der Geschenke ein. Sie zeigte auf, was beides miteinander zu tun hat. Musikalisch umrahmten die Schönbacher Posaunenbläser, der Vitos eigene Betriebschor sowie gemeinsame Lieder das Programm und sorgten für eine weihnachtliche Stimmung.
Hintergrund
Die Klinikseelsorge von Vitos Herborn versteht sich als ökumenisches Seelsorgeteam. Patienten, Bewohner und Klienten aber auch Mitarbeiter können sich jederzeit an das Team wenden. Die Mitarbeiter der Klinikseelsorge hören zu und helfen in belastenden Situationen. Jeden Sonntag findet in der Kirche auf dem Vitos Gelände ein Gottesdienst statt. Einmal im Monat wird dieser mit einem Abendmahl oder einem anschließenden Kirchencafé ergänzt. Donnerstags ist die Kirche von 13:00 Uhr bis 14:00 Uhr für Besucher geöffnet.