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"Behandlung Zuhause" auch für Kinder und Jugendliche möglich

Datum:
Fachbereich:
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Kurhessen gGmbH

Mitarbeitende der Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Kassel suchen Patientinnen und Patienten jetzt auch am Wohnort auf

© Vitos Kurhessen
Dr. Dietmar Eglinsky, Klinikdirektor der Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Kassel, ist ärztlicher Leiter des Teams "Behandlung Zuhause".

Die Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Kassel hat ihr Angebot ausgeweitet. Können die jungen Patientinnen und Patienten nicht für eine Behandlung in die Klinik kommen, besteht die Möglichkeit der „Behandlung Zuhause“. Die Einführungsphase für das in der Region einzigartige Konzept in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist abgeschlossen.

Das Ziel ist es, die Mädchen und Jungen dort abzuholen, wo sie stehen – im wahrsten Sinne. Bei der Behandlung junger Menschen ist es wichtig, die engsten Bezugspersonen einzubeziehen. Mit „Behandlung Zuhause“ wird das besonders alltagsnah und unmittelbar umgesetzt. „Wir freuen uns, dass wir ein attraktives, neues Handlungsfeld haben, das eine Lücke schließt“, sagt Dr. Dietmar Eglinsky, Klinikdirektor der Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit. „Vielen Kindern und Jugendlichen bietet sich damit eine Behandlungsalternative. Sie müssen nicht mehr in die Klinik, sondern die Klinik kommt zu ihnen und ihren Familien nach Hause“, sagt Mario Reitze, Pflegedirektor des Vitos Klinikum Kurhessen.

Ob ADHS, Traumatisierungen oder Ängste: Grundsätzlich sind alle Krankheitsbilder geeignet für die neue Form der Behandlung. Ausnahme sind Fälle, bei denen eine Suizidgefahr vorliegt. Bei der Entscheidung, ob Zuhause behandelt werden kann, spielt auch eine Rolle, ob alle Familienmitglieder mit der Therapieform einverstanden sind. Beginnt die Behandlung, kommen für durchschnittlich vier bis sechs Wochen die Mitglieder des Teams zu den Kindern und Jugendlichen nach Hause. Jeden Tag, auch an den Wochenenden, finden Besuche statt. Wie in der Klinik auch, stehen dann psychotherapeutische Gespräche, Visite, Ergo- oder Bewegungstherapie oder ähnliches auf dem Programm. „Die Therapieziele können durch individuellere Maßnahmen erreicht werden“, so Mario Reitze. Und durch die Arbeit vor Ort sei das für die Patientinnen und Patienten auch besonders gut mit dem Alltag vereinbar.  

„Behandlung Zuhause“ sei zwar zeitintensiv, so Eglinsky, doch er vermutet: „Die Wirksamkeit von Familiengesprächen am Wohnzimmertisch ist höher als in der Klinik.“ Dennoch behalte die stationäre Behandlung eine besondere Bedeutung, beispielsweise in Fällen, in denen Kinder Gewalt in der Familie erfahren und den Schutz der Klinik brauchen. Insgesamt seien die Behandlungsformen durchlässig, betont der Klinikdirektor.

Bisher werden Kinder und Jugendliche in der Stadt Kassel oder im Umkreis von etwa 30 Fahrminuten nach dem neuen Konzept behandelt. Nach für nach sollen neue Mitarbeitende gewonnen und „Behandlung Zuhause“ ausgebaut werden.

Wenn Familien den Eindruck haben, von der „Behandlung Zuhause“ profitieren zu können, weil ihre Kinder einen erheblichen Leidensdruck haben, dann sind die Ambulanzen der Vitos Kinder- und Jugendklinik in Kassel, Hofgeismar, Korbach, Wabern, Eschwege und Witzenhausen erste Anlaufstellen. Auch Kinderärztinnen und -ärzte sowie niedergelassene Kinder- und Jugendpsychotherapeutinnen und -therapeuten können eine „Behandlung Zuhause“ anregen und Familien zu uns schicken, so Dr. Eglinsky.

 

 

Hintergrund: Die Vitos Kinder- und Jugendklinik für psychische Gesundheit Kassel versorgt Kinder und Jugendliche aus den nordhessischen Landkreisen. Behandelt wird stationär, tagesklinisch, ambulant oder Zuhause. Neben Angststörungen, ADHS und depressiven Störungen werden auch Bindungsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Schizophrenien oder Abhängigkeitserkrankungen behandelt. Die Behandlung kann gegebenenfalls schon im Säuglingsalter beginnen, die meisten Patientinnen und Patienten sind allerdings zwischen sechs und 17 Jahre alt. Behandelt wird störungs- und bedarfsspezifisch durch ein multiprofessionelles Team.

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