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Bessere Versorgung durch Zusammenarbeit

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Weil-Lahn gGmbH

Wie kann sichergestellt werden, dass auch einem Mensch mit geistiger Behinderung eine ausreichende psychiatrische Versorgung zu Gute komme? Dieser Frage ging während einer Fortbildungsveranstaltung im Festsaal von Vitos Weilmünster Professor Michael Seidel nach.

Weilmünster, 02.Februar.2016. Die erste Mittwochsfortbildung der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Jahr 2016 drehte sich um das Thema psychischer Störungen bei Menschen mit Intelligenzminderung. Sie entstand in Zusammenarbeit mit der neuen Gesellschaft Vitos Teilhabe. Unter ihrem Dach sind die ehemaligen Vitos Heilpädagogischen Einrichtungen zusammengefügt. Die Einladung von Klinikdirektor Dr. Matthias Bender nahm mit Reinhard Belling der Geschäftsführer der in Kassel ansässigen Vitos Holding zum Anlass, seinem früheren Arbeitsort einen Besuch abzustatten.
Gemeinsam mit rund 60 Gästen war Belling gekommen, um die Ausführungen von Prof. Michael Seidel zum Thema „Der geistig behinderte Mensch“ zu hören. Damit war der Zuschauerraum im Festsaal von Vitos Weilmünster gut gefüllt. Der aus Bielefeld angereiste Universitätsprofessor hatte klare Forderungen mit im Gepäck: „Um Menschen mit Behinderung und psychischen Störungen eine angemessene medizinische Versorgung zu gewähren, ist eine viel größere Spezialisierung notwendig. Dazu gehört auch eine viel stärker ausgeprägte interdisziplinäre Zusammenarbeit.“ Seiner Erfahrung nach steigt mit einem höheren Grad der geistigen Behinderung nicht nur der psychiatrische Versorgungsbedarf. Auch akute und chronische Krankheiten treten immer häufiger auf. „Obwohl die richtige Diagnose und Therapie sich hier oftmals als besonders komplex erweisen, kommt das Versorgungssystem dem Bedarf nicht nach.“ Ein Symptom dürfe niemals isoliert betrachtet werden, sondern immer im Gesamtbild. Um das zu gewährleisten, müssten psychiatrische Versorgungsangebote eng mit Hilfesystemen wie Diensten der Behindertenhilfe zusammenarbeiten. Außerdem müsse eine enge Verzahnung mit ärztlichen Diensten aus anderen Fachgebieten geschaffen werden. Reinhard Belling stellte Frage, in welcher Region Deutschlands etwas ähnliches bereits geleistet werde. „Es gibt Beispiele aus Bayern, wie Kaufbeuren und München, in denen ein solches System bereits angewendet wird“, erzählte Seidel. Hier arbeiteten nicht nur stationäre mit ambulanten Anbietern zusammen, sondern eben auch psychologische Versorgungsangebote mit ärztlichen Diensten aus anderen Fachgebieten. Es sei also durchaus im Bereich des Machbaren, allerdings stehe auf einem ganz anderen Blatt, wie weit verbreitet eine so spezielle Versorgung sein kann.

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