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Erweitertes Angebot für junge Patienten mit einer Borderline-Störung

Datum:
Fachbereich:
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Vitos psychiatrische Ambulanzen für Kinder und Jugendliche und für Erwachsene in Wiesbaden therapieren gemeinsam

Neue Wege bei der Behandlung junger Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung schlagen die psychiatrischen Ambulanzen von Vitos Rheingau in der Wiesbadener Eberleinstraße ein. Für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 24 Jahren bieten die Psychotherapeutinnen Barbara Schill-Jens (Ambulanz für Erwachsene) und Heila Thiel-Zimmer (kinder- und jugendpsychiatrische Ambulanz) eine gemeinsame Gruppe an. Hier entsteht ein neuer Schwerpunkt in der Zusammenarbeit beider Abteilungen.

In der Kinder-und jugendpsychiatrischen Ambulanz können die Patienten bis zum 21. Lebensjahr behandelt werden, in der Regel werden sie aber zwischen dem 18.und 21. Lebensjahr an die Erwachsenen- Ambulanz übergeben oder an andere Therapeuten verwiesen. „Es ist für die Betroffenen häufig ziemlich schwierig, diesen Wechsel zu verkraften. Durch das neue Konzept der Zusammenarbeit können wir künftig gerade bei dieser emotional sehr belasteten Patientengruppe den Übergang fließend gestalten“, so Barbara Schill-Jens.

Behandlungsgrundlage für die Borderline-Patienten in der Eberleinstraße ist die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT). Sie basiert auf erprobten verhaltenstherapeutischen Standards und entlehnt wichtige Impulse aus der Achtsamkeitsphilosophie des Zen-Buddhismus. Auch jugendliche Patienten, bei denen Depressionen und Ängste im Vordergrund stehen, können von der Therapie profitieren.

„Die ambulante Behandlung von Borderline-Patienten basiert auf zwei Säulen, den sogenannten Skills-Gruppen und einer Einzeltherapie“, erklärt Heila Thiel-Zimmer. „In den Skillsgruppen lernen unsere Patienten zum einen, Stress auf nicht schädigende Weise abzubauen, zum anderen geht es um Zugang zu Gefühlen, um Achtsamkeit mit sich selbst und um die Entwicklung des Selbstwerts.“ Hier sei die Alterszusammensetzung zwischen 16 und 24 Jahren besonders hilfreich, weil sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch wechselseitig unterstützen würden.

Die Borderline-Störung wird von Betroffenen oft als eine emotionale Achterbahnfahrt erlebt. Heftigste und von ihnen nur schwer kontrollierbare Gefühlslagen wechseln mit einer inneren Leere, die sie als kaum erträglich empfinden. Die damit verbundenen Spannungszustände versuchen viele Patienten durch Selbstverletzungen oder andere selbstschädigende Verhaltensweisen abzubauen, das Suizidrisiko ist erheblich.

„Die Behandlung von Borderline-Patienten ist schon lange ein Schwerpunkt in beiden Ambulanzen, wir freuen uns sehr, dass wir hier jetzt intensiv zusammenarbeiten können“, sagt Heila Thiel-Zimmer. Aber natürlich seien auch Patienten mit anderen Störungsbildern in den Ambulanzen gut aufgehoben. „Bei Kindern und Jugendlichen geht es dabei zum Beispiel um Ängste, Zwänge, depressive Störungen, ADHS, Autismus, Schulverweigerung, Essstörungen. Ganz wesentlich ist uns die Beratung von Eltern; seit einiger Zeit auch bei Problemen mit Säuglingen und Kleinkindern mit Schrei-, Schlaf- und Fütterproblemen“, so die Therapeutin.
„In der Erwachsenen-Ambulanz behandeln wir nahezu alle psychiatrischen Störungsbilder von Zwang über Angst bis zur Psychose im Rahmen eines multiprofessionellen Teams. Neben drei ambulanten Skillsgruppen bieten wir eine spezifische Gruppe für Psychose-Patienten sowie soziales Kompetenztraining für selbstunsichere Patienten an“, ergänzt Barbara Schill-Jens.

Hintergrundinformation
Die beiden Ambulanzen in der Eberleinstraße und die im gleichen Haus untergebrachten Tageskliniken sind Außenstellen der beiden Fachkliniken Klinik Eichberg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Klinik Rheinhöhe, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. Träger der Kliniken ist Vitos Rheingau.

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