Suche

Fachtagung zur Psychiatriegeschichte bei Vitos Rheingau

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Im Rahmen des 200-jährigen Jubiläums der Psychiatrie im Rheingau fand bei Vitos Rheingau am Wochenende ein Geschichtssymposium statt.

Unter dem Titel „Psychiatriegeschichte eines Standorts – von der Isolation zur Inklusion“ gab es Fachvorträge über die Psychiatrie von 1800 bis heute und Workshops unter Beteiligung von Psychiatrie-Erfahrenen und Angehörigen unter dem Motto „Gelebte Geschichte“.

„Mit Professor Burkhard Brückner und Professor Jules Angst ist es uns gelungen, zwei profunde Kenner der Medizin- und insbesondere der Psychiatriegeschichte als Referenten zu gewinnen“, erklären die Veranstalterinnen, Ursula Geyer M.A., Dr. Doris Mallmann und Prof. Dr. Sibylle C. Roll, die als Unternehmensbereichsleiterinnen bei Vitos Rheingau die Tagung gemeinsam konzipiert hatten. Die beiden Professoren schafften es, die Geschichte der Psychiatrie in großen Linien – das war die Aufgabe von Professor Brückner, Hochschule Niederrhein – und in erlebten Details lebendig werden zu lassen – das war der Part von Professor Angst, Emeritus der Universität Zürich und von 1969-1994 Direktor der Forschungsabteilung der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, des auch außerhalb von Fachkreisen legendären „Burghölzli“. In seiner Rede wurde die Psychiatriegeschichte der letzten 65 Jahre durch die Erlebnisse eines Zeitzeugen lebendig, der sowohl die Umwälzungen durch die seit den 50er Jahren verfügbaren Psychopharmaka erlebte, als auch die Auswirkungen der Anti-Psychiatrie-Bewegung in der 70ern und der die Langzeitauswirkungen der deutschen Psychiatrie-Enquete-Kommission von der Schweiz aus mit wachem Interesse verfolgte.

Einführung und Vorstellung der beiden Professoren wiederum übernahmen zwei ehemalige Ärztliche Direktoren von Vitos Rheingau (das zu deren Zeit allerdings noch nicht so hieß): Dr. Jutta Kaestner, von 1988 bis 1999 Leiterin der Klinik Rheinhöhe und Dr. Steffen Haas, von 1984 bis 2003 Leiter der Klinik Eichberg. Gelebte Geschichte des Standorts Eichberg wurde so bereits von Anfang an erlebbar.

Der Nachmittag, eingeleitet durch einen historischen Rundgang über das Eichberg-Gelände, gehörte dann der Diskussion. Drei Workshops zur „Gelebten Geschichte“ hatten jeweils einen Unternehmensschwerpunkt zum Inhalt: die Erwachsenenpsychiatrie, die Kinder- und Jugendpsychiatrie und die begleitenden psychiatrischen Dienste, die im Zuge der Enthospitalisierung der Langzeitpatienten seit den 90er Jahren Angebote für chronisch psychisch kranke Menschen bereithalten: Unterstützung beim Wohnen, bei der Arbeit und in der Freizeitgestaltung.

In allen Workshops sorgten Betroffene und deren Angehörige für die notwendige Perspektivenvielfalt beim Blick auf die „gelebte Geschichte“.

Einrichtungssuche

Auswahl filtern:
Angebotsart:

Es gibt insgesamt 276 Einrichtungen