Suche

Festakt zum Unternehmensjubiläum

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Vitos Rheingau und Kloster Eberbach feiern „200 Jahre Psychiatrie im Rheingau“

Mit einem Festakt begingen Vitos Rheingau und die Stiftung Kloster Eberbach das 200-jährige Jubiläum der stationären Psychiatrie im Rheingau. Die Redner, unter ihnen der hessische Minister für Soziales und Integration, Stefan Grüttner, sowie der Landesdirektor des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen und Vitos-Aufsichtsratsvorsitzender Uwe Brückmann, betonten die historische und aktuelle Bedeutung des Unternehmens für die psychiatrische Versorgung in der Region. Den Festvortrag mit einem Rückblick in die Zeit um 1815 hielt der herausragende Kenner der Geschichte des Rheingaus, Professor Leo Gros.

Zunächst hob Minister Grüttner in seinem Grußwort hervor, wie sehr sich die Psychiatrie seit der Psychiatrie-Enquete von 1975 gewandelt habe. Es werde aber auch in Zukunft darum gehen, jeden individuellen Menschen in den Blick zu nehmen und eine Haltung auf Augenhöhe zwischen den Professionellen in der Psychiatrie, den Patienten und den Angehörigen konsequent weiter zu entwickeln.

Stefan Köhler, Geschäftsführer von Vitos Rheingau und Martin Blach, geschäftsführender Vorstand der Stiftung Kloster Eberbach, begrüßten die Gäste im Laiendormitorium des Klosters. Dort standen im Jahr 1815 die ersten Patientenbetten des neugegründeten „Irrenhauses zu Eberbach“. In ihrem abwechselnd vorgetragenen Rückblick auf die bisherigen Jubiläumsaktivitäten machten sie deutlich, dass es ein wesentliches Anliegen des Jubiläumsjahrs gewesen sei, einen Beitrag zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und psychisch kranker Menschen zu leisten. „Unsere Patienten und Klienten sind gleichzeitig auch Männer und Frauen, Mütter und Väter, Angestellte, Selbstständige, Arbeitslose oder Rentner, sie kochen gern oder gärtnern – oder sie schaffen Kunstwerke“, betonte Stephan Köhler. „Ich habe wahrgenommen, wie sehr sich Betroffene und in der Psychiatrie Tätige oft Hand in Hand bemühen, psychische Erkrankungen als Teil der menschlichen Realität wahrnehmbar zu machen, die jeden betreffen kann – und mit der man leben und umgehen kann. Ich glaube, das ist ein echter Beitrag zur Inklusion“, fügte Martin Blach hinzu. „Vitos Rheingau bietet mit der Kinder- und Jugend- sowie der Erwachsenenpsychiatrie, der Forensik und den begleitenden psychiatrischen Diensten eine Angebotspalette von der Akutversorgung bis zu Begleitung chronisch kranker Patienten“, ergänzte Uwe Brückmann. Auch Reinhard Belling, Geschäftsführer des Vitos Konzerns, sieht die Konzentration auf die Teilhabe der Patienten als wesentlichen Faktor für Vitos - nicht nur im Jubiläumsjahr: „Mit unserem Claim „kompetent für Menschen“ haben wir einen Anspruch formuliert, den Vitos einlösen will – in seinem Jubiläumsjahr ist Vitos Rheingau das vorbildlich gelungen.“

Der Hauptredner der Feierstunde, Professor Leo Gros aus Geisenheim führte die Gäste dann noch einmal an den Anfang der stationären Psychiatrie im Rheingau – und machte in seinem fulminanten Vortrag klar, dass jeder Anfang auch eine Fortsetzung von bereits, wenn auch oft in ganz anderer Form, Bestehendem ist. So blickte er nicht nur auf die Zeit um 1800 zurück, in der die romantische Reformpsychiatrie ihren Anfang nahm, sondern spannte den Bogen zu den mittelalterlichen Zisterziensern, die wie die meisten Ordensgemeinschaften Kranke gepflegt und sich um Hilfsbedürftige gekümmert hatten. Er zeigte auf, wo sich historischen Linien kreuzen, in diesem Fall die europäischen Geschichte, der Geschichte der Zisterzienser, die in Eberbach im Jahr 1803 mit der Aufhebung des Klosters endete, und die Geschichte der Psychiatrie.

Im Anschluss an den offiziellen Teil trafen sich Redner, Gäste und Gastgeber zum informellen Austausch.

Einrichtungssuche

Auswahl filtern:
Angebotsart:

Es gibt insgesamt 276 Einrichtungen