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Forschung für ein selbstbestimmtes Leben ohne Sucht

Datum:
Fachbereich:
Forensische Psychiatrie
Gesellschaft:
Vitos Weil-Lahn gGmbH

Hadamar, 8.11.2013 / Die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Hadamar richtete in diesem Jahr wieder eine bundesweite forensische Fachtagung aus. Ende Oktober trafen sich in Hadamar über 100 Fachkräfte der forensischen Psychiatrie und Berufsgruppen, die sich mit Suchterkrankungen befassen, zum interdisziplinären Wissenstransfer. Ärzte, Psychologen, Pflegefachkräfte, Mitarbeiter der Justizvollzugs¬anstalten und Ergotherapeuten nutzten die Fachtagung als Plattform zu einem regen Fachaustausch und Weiterbildung.

Die Tagung beschäftigte sich mit medizinischen und juristischen Aspekten der Behandlung im Maßregelvollzug nach Paragraph 64 des Strafgesetzbuches – der Unterbringung in einer Entziehungsklinik. Sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch der medizinische Forschungsstand unterliegen einer permanenten Veränderung. Die Vorträge der geladenen Referenten gaben den neuesten Stand der Forschung wider. APD Dr. med Christoph Fehr, Chefarzt im Agaplesion Markus Krankenhaus Frankfurt, beleuchtete den Zusammenhang von Depression und Alkoholerkrankungen. Auf juristische Fragestellungen bezog sich das Referat von Richter Matthias Koller, der einen Beschluss des Bundesgerichtshofs zum Maßregelvollzug des letzten Jahres aus verschiedenen Perspektiven erläuterte. PD Dr. med. Ulrich Frommberger aus Offenburg referierte über Traumatabehandlung. Gerade frühe Belastungen und Traumata führen im langfristigen Verlauf zu erheblichen psychischen und körperlichen Störungen. Er stellte eine vielversprechende Form der Traumatherapie vor. Die Internistin und Gastroenterologin PD Dr. Med. Katrin Neubauer-Saile (Chefärztin am St. Vincenz-Krankenhaus Limburg) sprach über Therapiemanagement bei Hepatitis B und C und gab einen Ausblick auf neue Medikamente. Aspekte der suchtmedizinischen Behandlung wurden in den Referaten von Prof. Dr. rer. pol. Heino Stöver und Dr. med. Guntram Knecht behandelt. Guntram Knecht stellte dar, dass sich die Behandlung im Maßregelvollzug durch die Substitution bestimmter Patienten effizienter gestalten lässt. Diese Therapieform steht im Einklang mit den juristischen Vorgaben des Gesetzgebers, wie Richter Matthias Koller bestätigte. Heino Stöver referierte über eine medikamentengestützte Versorgung von Opiatabhängigen im Strafvollzug.

Die Vitos Klinik für forensische Psychiatrie ist bestrebt, durch Weiterbildung und fachlichen Austausch, Impulse für die weitere Verbesserung der Behandlungsqualität zu geben. Sie begleitet ihre Arbeit durch wissenschaftliche Datenerhebung. Insbesondere in Bereich der Behandlung der Hepatitis C gibt es eine fundierte Datenbasis, die die Therapieerfolge eindrucksvoll dokumentiert. Ebenso werden Daten erhoben, um therapierelevante Wechselbeziehungen zwischen verschiedenen Erkrankungen erkennen zu können.

Bildunterschrift: Ralf Wolf, Ärztlicher Direktor, eröffnet die Fachtagung.

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