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Fotos aus der Kaffeedose

Datum:
Fachbereich:
Erwachsenenpsychiatrie, Psychosomatik
Gesellschaft:
Vitos Herborn gGmbH

Patienten erleben die Magie der Fotografie mit selbst gebauter Kamera

Elke Röming, Klinikdirektorin der Vitos Klinik für Psychosomatik Herborn, und Karin Bellof, Betriebsstättenleitung der Vitos begleitende psychiatrischen Dienste Herborn, freuen sich über den erfolgreichen Workshop.

Camera Obscura - Vernissage mit Ilan Wolff bei Vitos Herborn

Herborn, 20. Mai 2016 / Während eines fünftägigen Workshops mit dem international bekannten Fotokünstler Ilan Wolff lernten dreißig Patienten der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie der Vitos Klinik für Psychosomatik die Magie der Fotographie kennen. Mit einfachen Gebrauchsgegenständen wie einer leeren Kaffeedose bauten sie ihre eigene Kamera und fotografierten damit auf klassische Weise. Bei einer Vernissage am Freitagnachmittag stellten die Patienten ihre Werke vor.

Obwohl die technischen Prinzipien der Lochkamera schon in der Antike bekannt waren, wurden die ersten Apparate in Form einer Camera Obscura erst ab dem 13. Jahrhundert für Sonnenbeobachtungen gebaut. Inzwischen hat die digitale Welt bei uns Einzug gehalten. Doch damit verlieren sich auch menschliche Vorstellungskraft und das Handwerk des Fotografierens mehr und mehr. Für die Patienten öffnete sich in der vergangenen Woche ein neues Fenster. Bei dem Workshop Camera Obscura lernten sie den Prozess der Gestaltung und Entwicklung eines Bildes zu verstehen.  Mit Fantasie, Handwerk und einigen grundsätzlichen Materialien schafften sie so einzigartige Bilder.

Karin Bellof, Leiterin der Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste Herborn, ist nebenher auch Kunststudentin. Daher war es ihr eine Herzenssache, diese ganze Woche gemeinsam mit den Patienten das „Abenteuer mit der Camera Obscura“ zu erleben. „Künstlerische Projekte sagen auch immer etwas aus über die Kunst, das Leben zu gestalten“, erklärt sie. Neugier sei dabei ein Antrieb, der sowohl den Künstler bei seiner Arbeit, aber auch im Alltag weiterbringt. „Die veränderte Sichtweise mit der selbstgebauten Camera hat Dinge hervorgebracht, die man vorher nicht gesehen hat.“

Und die Patienten selbst bestätigen in ihrem Schreiben an die Klinik, dass das Fotografieren ihnen viel Freude bereitet hat: „Ilan Wolff hat uns gezeigt, dass man mit einfachen Mitteln durchaus erstklassige Bilder aufnehmen kann. Er hat uns die Augen für die kleinen Dinge des Lebens näher gebracht“.

„Die Begeisterung und das Engagement unserer Patienten sprechen Bände“, freut sich Elke Röming. Die Klinikdirektorin der Vitos Klinik für Psychosomatik hatte das Projekt mit dem Fotokünstler Ilan Wolff initiiert. Der gebürtige Israeli lebt heute in Spanien und bietet europaweit Workshops zum Thema an. 

Mit einer Spende der Firma Rittal konnte der Workshop finanziert werden. Vitos Herborn bedankt sich an dieser Stelle bei dem Unternehmen für die finanzielle Unterstützung.

Die in dem Workshop entstandenen Kunstwerke sind während des Hessentags täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr (außer samstags) im Mehrzweckraum des Sozialzentrums von Vitos Herborn zu sehen.                                                                                     

Hintergrund: Kunsttherapie bei Vitos Herborn.

Die Kunsttherapie ist ein Baustein im Gesamtbehandlungskonzept des Vitos Klinikums Herborn. Sie unterstützt die Patienten dabei, ihre Stärken und Kraftquellen zu entdecken und sich selber besser kennen zu lernen. Dadurch erleben sie Möglichkeiten der Entlastung, Harmonisierung und Stabilisierung durch künstlerisches Tun und wirken so aktiv an der eigenen Gesundung mit.  Im Vordergrund der Kunsttherapie steht sowohl der Prozess des Gestaltens als auch der therapeutische Charakter. Dazu braucht es einen geschützten Raum. Einen Rahmen, in dem Bilder, Plastiken und anderes entstehen. Hier kann den eigenen Träumen, Gefühlen, Phantasien, Wünschen oder Erfahrungen Ausdruck verliehen werden. Auch äußere Eindrücke und Anregungen wie Natur- oder Farbstudien werden wahrgenommen und integriert. Unterstützt wird dies durch die gemeinsamen Gespräche mit der Therapeutin. Im Gestaltungsprozess selbst und im fertigen Werk wird die Innenwelt sichtbar und auch für andere Menschen verstehbar. 

Foto: Elke Röming, Klinikdirektorin der Vitos Klinik für Psychosomatik Herborn, und Karin Bellof, Betriebsstättenleitung der Vitos begleitende psychiatrischen Dienste Herborn, freuen sich über den erfolgreichen Workshop.

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