„Der Vitos Konzern hat das Thema Migration schon seit längerem in den Fokus genommen“, erklärt Stephan Köhler, Geschäftsführer von Vitos Rheingau. „Ziel ist, mit einer interkulturellen Öffnung unserer Regelversorgungsangebote für Menschen mit Migrationshintergrund einen gleichwertigen und gleichberechtigten Zugang zum Sozial- und Gesundheitswesen und eine kultursensible Diagnostik und Therapie zu gewährleisten. Insofern ist es sinnvoll, Verständnis für diese Thematik bereits bei unseren Auszubildenden zu wecken.“
Inhaltliche Schwerpunkte der Projektwoche waren Pflege, Gesundheit und Krankheit im Kulturvergleich, kultursensible Kompetenz, unterschiedliche Patientengruppen und die Bedeutung der Religion. Die Auszubildenden hatten die Möglichkeit, eine Moschee und eine Synagoge zu besuchen und Flüchtlinge zu ihrer Flucht und ihrer aktuellen Situation zu befragen.
Dario Zivko, Migrationsbeauftragter des Unternehmens, gewährte den Teilnehmern Einblick in seine Arbeit für Patienten und Kollegen mit ausländischen Wurzeln. „Die Benennung von Migrationsbeauftragten und eine klare Festlegung ihrer Aufgabenbereiche bilden die organisatorische Voraussetzung zur strukturierten Auseinandersetzung mit dem Thema ‚psychiatrische Versorgung von Migranten‘“ beschreibt Dario Zivko, Krankenpfleger in der Klinik für forensische Psychiatrie, seine zusätzliche Funktion als Migrationsbeauftragter. „Ziel ist es, die besonderen Bedürfnisse von Patienten und Klienten mit Migrationshintergrund besser bei der Therapie berücksichtigen zu können und Ärzten, Therapeuten und Pflege Orientierung bei der Versorgung dieser Patienten zu bieten.“
„Die Klasse war hochmotiviert dabei“, konstatiert Birgit Becker. „Die Botschaft, dass wir unterschiedliche kulturelle Bedürfnisse im Blick haben und ernst nehmen müssen, ist angekommen.“ Das habe sich insbesondere am letzten Tag der Projektwoche gezeigt, als die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeitsergebnisse zu den verschiedenen Themen präsentierten.
Abschließend bereitete die Klasse ein multikulturelles Büffet zu, das durch eine großzügige Spende der Geschäftsführung zu einem wahren Gaumenschmaus wurde. Köstlichkeiten wie Syrischer Auflauf, Humus, indisches Curry, italienischer Salat, jüdischer Karottenkuchen und vieles mehr fanden viel Anklang.
Die übereinstimmende Bewertung der Klasse: „Wir sind sehr dankbar für diese Woche, in der wir viele neue Erfahrungen sammeln durften.“ Die Rezepte schickten die Schülerinnen und Schüler an die Küche von Vitos Rheingau. Auch auf dem Speisezettel der Kliniken kann interkulturelle Kompetenz spürbar werden.