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Manager und Managerinnen der Psychiatriepflege auf dem Eichberg: Jahrestagung der BFLK im Jubiläumsjahr bei Vitos Rheingau

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Die 40. Jahrestagung der BFLK (Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V.) fand dieses Jahr im Festsaal von Vitos Rheingau statt. Rund 140 Pflegedirektorinnen und -direktoren informierten sich unter dem Titel „Psychiatrische Pflege braucht …“ über neue Entwicklungen in der Psychiatriepflege, diskutierten über notwendige und wünschenswerte Veränderungen des Berufsbildes und erarbeiteten Lösungen für drängende Fragen im pflegerischen Alltag.

Gesundheitsminister Stefan Grüttner betonte in seiner Ansprache, dass die Psychiatrie maßgeblich von gut ausgebildetem Pflegepersonal lebe. „Wir arbeiten in Hessen fortwährend daran, die Situation in der psychiatrischen Versorgung stets zu verbessern“, so der Minister. „Unser Anspruch ist es, eine möglichst gemeindenahe, bedarfsgerechte und umfassende Versorgung von psychisch kranken Menschen zu gewährleisten. Gemäß den Zielen der Psychiatrie-Enquete wollen wir, dass für jeden psychisch kranken Menschen individuell angepasste und personenzentrierte Hilfen an seinem Wohnort angeboten werden und hierbei der Grundsatz „ambulant vor stationär“ gilt. Wir wollen psychisch und somatisch kranke Menschen gleichstellen, noch immer vorhandene Vorurteile abbauen und der Stigmatisierung psychisch Kranker entgegen wirken.“

„Es gibt enorm viel Bewegung in der Psychiatrielandschaft“, so Georg Oppermann, Vorsitzender der BFLK, „und damit auch viele Fortsetzungen des Satzes ‚Psychiatrische Pflege braucht …‘ Das fängt an bei der Gewinnung des Nachwuchses und der damit verbundenen Akademisierung der Pflege. Viele Fachhochschulen haben inzwischen Bachelor- und Masterstudiengänge etabliert. Dieses Akademisierung wirft aber auch neue Fragen auf: was bieten wir denn den Akademikerinnen und Akademikern in der psychiatrischen Berufspraxis – und vor allem: wie entlohnen wir sie so, dass ihr Beruf überhaupt attraktiv für sie bleibt? Aber auch die Stellung von psychiatrischer Pflege innerhalb der anderen Berufsgruppen muss immer wieder neu definiert werden, um hier selbstbewusst unsere Interessen vertreten zu können. Ein weiteres Thema ist die politische Unterstützung. Auch die braucht die psychiatrische Pflege, um ihre Ansprüche in einer Zeit knapper Ressourcen umsetzen zu können.“

Der Komplexität der Frage entsprechend umfangreich war das Tagungsprogramm, das neben den schon angeschnitten Themen auch Gebiete wie Ambulante Versorgung und Home Treatment, Personalbemessung und das zukünftiges Psychiatrieentgeltsystem beinhaltete. Vier Workshops zu praktischen Fragen im Pflegealltag rundeten die Themenpalette ab.

Im Rahmenprogramm durfte die obligatorische Klosterführung in Eberbach nicht fehlen – für die Pflege-Managerinnen und -Manager auch insofern spannend, als die Geschichte der Psychiatrie im Rheingau vor genau 200 Jahren im Kloster Eberbach ihren Anfang genommen hat.

Den Bezug zum Jubiläumsjahr betonte auch Vitor Rheingau-Geschäftsführer Stephan Köhler: „Wenn ein großer Berufsverband der Psychiatrie bei uns seine Jahrestagung abhält, ist das immer ein Grund zur Freude“, kommentierte er die Konferenz. „Dass diese wichtige Tagung in unser Jubiläumsjahr fällt, stimmt uns doppelt froh, so haben wir die Gelegenheit, unser Jubiläum auch innerhalb einer Fachöffentlichkeit zu akzentuieren.“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verabschiedeten sich am Mittwoch gegen Mittag aus dem Rheingau, der sich ihnen – dem Frühlingswetter geschuldet – von seiner schönsten Seite gezeigt hatte.

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