Suche

Neuer Förderpreis für interkulturelle psychiatrische Arbeit

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos gGmbH

Die transkulturelle Ambulanz von Vitos Hadamar hat einen Förderpreis ins Leben gerufen. Heute wurde er erstmalig in einem kleinen Festakt vergeben. Preisträger ist Dr. Jürgen Rieke.

Foto: Dr. Jürgen Rieke und Dr. Matthias Bender

Der Neurologe, Epileptologe und Psychiater leitet das ambulante NeuroZentrum Gießen. Er erhielt den Preis für seine Arbeit: „Epilepsie bei Menschen mit Migrationshintergrund - Epilepsie und Krankheitsverständnis im russischen Kulturkreis“ sowie seinen maßgeblichen Beitrag zur Erstellung eines Interviewleitfadens für Migranten verbunden mit einem Handbuch in der ethnopsychiatrischen Arbeitsgruppe von Vitos Hadamar. Dieses halbstrukturierte Interview wird mittlerweile in mehreren Einrichtungen eingesetzt und dient als Instrument zur Behandlungsforschung.

Dr. Matthias Bender, Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, würdigte Dr. Riekes Arbeit und zeigte sich beeindruckt von Riekes enormen Engagement für das transkulturelle Thema. Er überreichte dem Preisträger ein Kunstobjekt: Die von der Glasfachschule Hadamar geschaffene Skulptur bildet ein aus fünf Stelen bestehendes Gemälde der Künstlerin Anja Berger auf Glas ab.

Dr. Jürgen Rieke nahm den Preis hocherfreut entgegen und bedankte sich für die Würdigung seiner Arbeit, bei der er auf einen sehr umfangreichen und höchst spannenden Themenkomplex gestoßen sei.

Der Förderpreis
Der einmal jährlich zu vergebende Förderpreis würdigt Initiativen, Projekte oder Einzelpersonen, die sich in besonderer Weise um die interkulturelle psychiatrische Arbeit in der Region verdient gemacht haben. Zusätzlich zu dem Kunstobjekt ist er mit einem Preisgeld von 500 € aus Mitteln von Vitos Hadamar dotiert.

Der Preisträger wird von einem Kuratorium benannt. Die Auswahl basiert auf Vorschlägen, eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten und vorgestellten versorgungspsychiatrisch relevanten Projekten.

Die Mitglieder des Kuratoriums sind Dr. Maryam Zokai (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Leiterin der ethnopsychiatrischen Arbeitsgruppe an der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hadamar), Elena Schmied (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Mitarbeiterin der transkulturellen psychiatrischen Ambulanz Vitos Hadamar), Dr. Eckhardt Koch (Migrationsbeauftragter Vitos Marburg-Gießen, 1. Vorsitzender der Deutsch-Türkischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosoziale Gesundheit e.V.) und Dr. Matthias Bender (Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Vitos Hadamar).

Hintergrund
Im September 2009 erweiterte die Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hadamar ihr Angebot und eröffnete die transkulturelle psychiatrische Ambulanz in Hadamar. Diese Ambulanz bietet muttersprachige Therapieangebote und trägt damit der Tatsache Rechnung, dass etwa 15 – 20 % der Patienten in deutschen psychiatrischen Versorgungseinrichtungen einen Migrationshintergrund haben und häufig spezifische Probleme, die mit der Migration zusammenhängen.

Die Konzentration liegt hierbei derzeit auf den Sprachräumen Russisch, Griechisch und Farsi, mit dem Angebot jeweils ärztlicher muttersprachiger Diagnostik und Therapie.

Einrichtungssuche

Auswahl filtern:
Angebotsart:

Es gibt insgesamt 276 Einrichtungen