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Vitos psychiatrische Tagesklinik Wiesbaden feiert 25-jähriges Bestehen

Datum:
Fachbereich:
Begleitende psychiatrische Dienste
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Mit einem Festakt und anschließendem Vortragsprogramm beging die psychiatrische Tagesklinik Wiesbaden ihr 25-jähriges Bestehen. Als besonderes Highlight wurde am Ende der Feierstunde auf dem Vordach der Klinik in der Eberleinstraße eine Skulptur der Wiesbadener Bildhauerin Birgid Helmy enthüllt.

Zunächst stand die in den letzten 25 Jahren in der Tagesklinik geleistete Arbeit für psychisch kranke Menschen im Mittelpunkt. 25 Jahre erschienen, gemessen an den 200 Jahren des Trägers Vitos Rheingau, zunächst nicht als eine besonders lange Spanne, sagte Geschäftsführer Stephan Köhler bei seiner Begrüßung. „Aber für die Kollegen, die sie zum Teil von Anfang an begleitet haben, ist es eine lange Zeit. Über die Hälfte ihres Berufslebens haben gar nicht wenige von ihnen dem Aufbau und der Entwicklung dieser Einrichtung gewidmet.“ Ihnen dankte der Geschäftsführer für den medizinisch-therapeutischen und wirtschaftlichen Erfolg der Tagesklinik.
Tageskliniken spielen bei der Versorgung psychisch kranker Menschen eine wichtige Rolle, das betonte der Geschäftsführer der Vitos GmbH, Reinhard Belling. Sie bieten Patienten, deren Krankheitsverlauf eine tagesklinische Aufnahme ermöglicht, eine intensive therapeutische Behandlung ihrer Erkrankung unter Beibehaltung ihrer Alltagsbezüge. In den „Kliniken ohne Betten“ sind die Patienten von Montag bis Freitag tagsüber in Therapie, abends gehen sie heim und auch das Wochenende verbringen sie zuhause. So können sie ihr Familienleben aufrechterhalten, sich gegebenenfalls um ihre Kinder kümmern und bleiben in Kontakt mit ihrem Alltag. Das ist ein anspruchsvolles Programm, den Patientinnen und Patienten wird dabei viel abverlangt. Es erleichtert aber auch die Rückkehr in das „gesunde“ Leben und den Wiedereinstieg in den Beruf, denn in der Klinik ist diese Rückkehr zur Normalität erklärtes Ziel und von Anfang an ein Thema. „Die Konsequenz mit der die berufliche Rehabilitation Ihrer Patienten von Ihnen vorangetrieben wird, hat mich sehr beeindruckt“, so Belling. Denn Arbeit mache zwar krank, wie die Statistiken der Krankenkassen belegten, „sie macht aber auch gesund.“
Wie sehr die Tagesklinik in Wiesbaden geschätzt wird, machten die Grußworte von Renate Pfautsch, Geschäftsführerin der EVIM Behindertenhilfe und von Frank Bous, geschäftsführender Vorstand der Werkgemeinschaft Rehabilitation Wiesbaden, deutlich. Beide verwiesen auf die Bedeutung der Tagesklinik im Netzwerk der professionellen Hilfen für psychisch kranke oder behinderte Menschen in Wiesbaden.
Die Vernetzung der Klinik spielt aber auch für deren Spezialgebiet, die Behandlung von Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung eine wichtige Rolle. Auf die Bedeutung dieses Behandlungsangebots ging Klinikdirektorin Professor Sibylle C. Roll in ihrer Laudatio ein. „Einen besonderen Schwerpunkt haben Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, in der Arbeit mit und für Patienten mit einer Borderline-Störung entwickelt – die Konsequenz, mit der die Tagesklinik von Ihnen zum DBT-Schwerpunkt in Wiesbaden gemacht wurde, hat nicht nur dieser immer noch relativ unterversorgten Patientengruppe therapeutische Angebote gemacht, die wirklich helfen, sie hat auch dazu geführt, dass unsere Tagesklinik die hessenweit erste vom Dachverband DBT zertifizierte Behandlungseinheit ist“, so Professor Roll. Im Namen aller Beschenkten dankte die Klinikdirektorin auch für das besondere Geschenk, das Vitos Rheingau seiner Tagesklinik an diesem Tag machte.
Das Geschenk besteht in einer Skulptur der Bildhauerin Birgid Helmy, die Vitos Rheingau seit einigen Jahren als Atelier-Mieterin und damit Nachbarin auf dem Eichberg eng und freundschaftlich verbunden sei, wie Stephan Köhler in seiner Begrüßung betonte. Die Skulptur namens „Orlando“ wurde auf dem Vordach der Klinik montiert und dort am Ende des Festakts enthüllt.
In „Orlando“, einem Doppelwesen zwischen Mensch und Schwan, spiegelt sich Helmys Auseinandersetzung mit der Tagesklinik und den Krankheitsbildern, die hier behandelt werden. Der Name ist inspiriert durch die Lektüre des gleichnamigen Romans von Virginia Woolf. Helmys Verständnis für die menschlichen Schicksale der Patienten und für das grundlegende seelische Bedürfnis nach Balance einerseits, Veränderung, Umbruch, Verwandlung andererseits spiegeln sich in der Schwan-Frau-Figur. Die bewusst edel gestaltete Figur ist zugleich ein Willkommensgruß an alle Patienten und Patientinnen. „Wie ein roter Teppich“ solle die Figur wirken, so Birgid Helmy – und als ein Symbol für das Heilungsvermögen verletzter Seelen.
„Die Skulptur ‚Orlando‘ wertet unser Haus auf, Patienten und Mitarbeiter werden sich täglich an ihr erfreuen, wenn sie das Haus betreten“, sagte Tagesklinikleiterin Susanne Alff-Petersen, Diplompsychologin und psychologische Psychotherapeutin, die den Aufbau der Tagesklinik von Anfang an begleitet und mitgestaltet hat. „Ich sehe in der Skulptur ein gutes Omen für den weiteren Erfolg unserer Klinik, und sie kann als Symbol stehen für Hoffnung, Veränderung, Wandel und Heilung für unsere Patienten.“
Der Applaus der Jubiläumsgäste bei der Enthüllung von „Orlando“ lässt diese Hoffnung der Tagesklinikleiterin begründet erscheinen.

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