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Vitos Rheingau baut: Erster Spatenstich für geschützten Wohnbereich auf dem Eichberg-Gelände

Datum:
Fachbereich:
Begleitende psychiatrische Dienste
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Vitos Rheingau erweitert seine Immobilien auf dem Eichberggelände um ein weiteres Gebäude. Zwischen den Stationsgebäuden Haus 4 und Haus 7 der Klinik Eichberg entsteht ein Neubau für die Wohngruppe „Honigberg“ der Vitos begleitenden psychiatrischen Dienste Rheingau (BPD).

Gebaut werden 16 Ein-Zimmer-Appartements für chronisch psychisch kranke Menschen, die eine geschützte Wohnumgebung benötigen. Das Gebäude wird zweigeschossig und enthält neben den Einzelappartements auch mehrere Gemeinschaftsräume. 

„Dem Beginn einer Neubaumaßnahme gehen stets umfangreiche Vorarbeiten voraus, die oftmals mehrere Jahre in Anspruch nehmen“, äußert Stephan Köhler, Geschäftsführer von Vitos Rheingau. „Es geht zunächst um konzeptionelle und bauliche Fragestellungen – anschließend natürlich dann um die Finanzierung. Unser Dank gilt dem Landeswohlfahrtsverband Hessen, der das Projekt sowohl inhaltlich als auch finanziell unterstützt.“ Die Investitionskosten für den Neubau liegen bei rund zweieinhalb Millionen Euro.  

Der Umbau bestehender historischer Gebäude in eine anheimelnde und sichere Wohnumgebung wäre deutlich teurer geworden als der jetzt beginnende Neubau, der auch das Kriterium Barrierefreiheit erfüllen muss, also den ungehinderten Zugang zu allen benutzten Räumen auch für Menschen mit Gehbehinderungen oder Mütter mit Kinderwagen.  

„Es geht hier um Menschen, die mit einem richterlichen Beschluss zu uns kommen“, erklärt Ursula Geyer, Therapeutische Leiterin der BPD. Den bekommen Klienten oder Klientinnen dann, wenn sie allein nicht mehr zurechtkommen, aber aufgrund ihrer Krankheit keine Einsichtsfähigkeit dafür entwickeln können. Vor allem die Selbst- gefährdung kann dazu führen, dass psychisch kranke Menschen für eine bestimmte Zeit – in der Regel für ein Jahr – in einer geschlossenen Wohngruppe untergebracht werden. „Sie sollen sich hier möglichst wohl fühlen, Rückzugsmöglichkeiten haben, aber insbesondere die Chance erhalten, sich wieder in eine Gemeinschaft zu integrieren. Zum geschlossenen Wohnen gehört eine geregelte Tagesstruktur, die Unterstützung durch arbeitstherapeutische Maßnahmen und die Ermutigung zur schrittweisen Rückkehr in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben.“  

Das neue Gebäude liegt aber nicht nur im Interesse der Klientinnen und Klienten, sondern auch der Mitarbeitenden. Zurzeit ist die Wohngruppe in den ehemaligen Räumen der Klinik für forensische Psychiatrie untergebracht, aus denen diese 2010 in ihr endgültiges Domizil umzog, die umgebauten und komplett sanierten Häuser 9 und 10. „In diesen Räumen gibt es viel weniger Rückzugsmöglichkeiten als in dem neuen Appartementgebäude“, so noch einmal Ursula Geyer. „Dadurch sind die Menschen, die dort wohnen, relativ nah beieinander, was zu Spannungen führen kann, unter denen sie selbst, aber auch unsere Mitarbeiter leiden. Im Neubau wird deshalb auch die therapeutische Arbeit intensiver laufen können, weil wir weniger Zeit für deeskalierende Interventionen benötigen werden. Darauf freuen sich schon alle – Bewohner wie Mitarbeiter.“ 

Die Bauarbeiten sollen ungefähr ein Jahr dauern - wenn alles nach Plan verläuft. „Ich gehe mit aller gebotenen Vorsicht davon aus, dass wir in der zweiten Jahreshälfte 2016 die Eröffnung feiern können“, sagt Stephan Köhler abschließend.

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