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Vitos Rheingau fordert solide Krankenhausfinanzierung: Appell an Politiker bei Besuch in Eltville

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Politiker verschiedener Parteien besuchten in der vergangenen Woche Vitos Rheingau zu Informationsveranstaltungen. Geschäftsführer Stephan Köhler hatte eingeladen und nutzte das Interesse der Landtags- und Bundestagskandidaten, um die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser und die Besonderheiten psychiatrischer Kliniken am konkreten Beispiel von Vitos Rheingau darzustellen. Anwesend waren Petra Müller-Klepper und Klaus-Peter Willsch (CDU), Georg Mahr (SPD), Jutta Scholl-Seibert, Alexander Müller und Stefan Müller (FDP).

„Wir kämpfen in jedem Jahr gegen eine neue Finanzierungslücke, ohne die aus dem Vorjahr geschlossen zu haben“, erklärte Stephan Köhler den Gästen. „Denn die mit den Kassen jährlich neu verhandelten Tagessätze für unsere Patienten decken auf Grund von Tariferhöhungen und sonstiger Kostensteigerungen nicht die kompletten Betriebskosten unseres Klinikums. Wir versuchen zwar permanent durch Zusatzerlöse, Reorganisationen und Einsparungen die Unterfinanzierung auszugleichen. Dringend nötig ist aber eine nachhaltig auskömmliche Finanzierung von Gesundheitsleistungen – ansonsten ist zu befürchten, dass die unstrittig sehr hohe Qualität der Versorgung nicht mehr aufrechterhalten werden kann.“ 

Mit rund 80 Prozent seien die Personalkosten der größte Kostenblock, die Frage liege nahe, ob hier nicht Einsparungen möglich seien. Aber, so Köhler: „Der Behandlungserfolg in der Psychiatrie hängt eben nicht von einer erfolgreichen OP ab und nur zum Teil von der Einnahme wirksamer Medikamente. Er beruht in hohem Maß auf Beziehungsarbeit und das heißt, dass die Patienten Ansprechpartner brauchen – und das nicht nur in den Therapiesitzungen, sondern 24 Stunden am Tag.“  

Ein weiteres Problem der Krankenhäuser seien die fehlenden Investitionsmittel, die von Seiten der Bundesländer aufgrund ihrer Haushaltslage nicht bereitgestellt würden. Auch diese Kosten müssten die Kliniken über Gewinne erwirtschaften.  

„Unser Appell an die Politiker ist, die Gesundheitsdienstleister im Allgemeinen und die Krankenhäuser im Besonderen in die Lage zu versetzen, mittel- und langfristig ihre Aufgaben mit einer gesicherten Finanzierung erfüllen zu können. Wichtig ist uns aber auch, die Besonderheiten der Psychiatrie im Bewusstsein zu halten: sie hat aufgrund ihrer Behandlungsformen einen deutlich höheren Personalbedarf als somatische Häuser. Gut ausgebildetes und motiviertes Personal ist der wichtigste Baustein für den Behandlungserfolg“, so Stephan Köhler abschließend.

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