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Zukunft des Krankenhausgebäudes am Veitenmühlberg soll breit diskutiert werden: Vitos Rheingau setzt sachkundiges, regional verankertes Gremium ein

Datum:
Fachbereich:
Fachbereichsübergreifend
Gesellschaft:
Vitos Rheingau gGmbH

Mit der Einberufung eines sachkundigen, regional verankerten Gremiums reagiert Vitos Rheingau auf die Debatte um das ehemalige Krankenhaus des Kalmenhofs, das heute zu Vitos Rheingau gehört. Sie war durch eine Verkaufsanzeige entstanden, in der entscheidende Informationen zur Geschichte des Gebäudes gefehlt hatten.

„In Abstimmung mit unseren Eigentümern, der Vitos GmbH und dem LWV Hessen werden wir eine Runde einberufen, die sich mit der Zukunft des Gebäudes unter Berücksichtigung seiner Geschichte auseinandersetzt“, erklärt Stephan Köhler, Geschäftsführer von Vitos Rheingau. „Bevor nicht die Beratung durch dieses Gremium erfolgt ist, wird es definitiv keinen Verkauf des Gebäudes und Grundstücks geben.“

Derzeit erarbeitet Vitos Rheingau Vorschläge für die Zusammensetzung des Gremiums, die mit dem LWV Hessen, der Vitos Holding und mit der Stadt Idstein abgestimmt werden.

„Wir hoffen, dass wir mit dieser Vorgehensweise ein Ergebnis erzielen, dass von allen an dem Thema Interessierten mitgetragen werden kann“, so Köhler weiter. Klar sei, dass insbesondere auch der Zugang zur Gedenkstätte des Kalmenhofs uneingeschränkt bleiben müsse. „Das Gelände der Gedenkstätte gehört nach wie vor dem LWV Hessen; es war niemals beabsichtigt, die Gedenkstätte zu verkaufen“.

Hintergrundinfo

Im ehemaligen Krankenhausgebäude des Kalmenhofs am Veitenmühlberg wurden unter den Nationalsozialisten zwischen 1939 und 1945 über 700 Kinder, überwiegend mit geistiger Behinderung, ermordet. Für die im Kalmenhof ermordeten oder zur Tötung in die Gasmordanstalt Hadamar gebrachten Männer, Frauen und Kinder errichtete der LWV Hessen in den 1980-er Jahren hinter dem Krankenhausgebäude eine Gedenkstätte. Das Grundstück der Gedenkstätte gehört dem LWV.

Das ehemalige Krankenhausgebäude in Idstein wurde ab 1969 als erste kinder- und jugendpsychiatrische Klinik Hessens genutzt. Sie zog 1974 in einen Neubau auf dem Eichberggelände in Eltville um; eine Station blieb in Idstein vor Ort. Im Zuge der Umwandlung der Eigenbetriebe des Landeswohlfahrtsverbandes in gemeinnützige Gesellschaften mbH im Jahr 2007 wurde die Immobilie am Veitenmühlberg auf Vitos Rheingau übertragen. Kurze Zeit später zog die kinder- und jugendpsychiatrische Behandlungseinheit in die Robert-Koch-Straße, wo sie sich ein Gebäude mit der Heliosklinik teilt. Das ehemalige Krankenhausgebäude steht seither leer und wurde bereits wiederholt durch Vandalismus beschädigt.

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