Vitos Klinik für Psychosomatik Heppenheim
Herzlich willkommen!
Bei psychosomatischen Erkrankung spielen sowohl körperliche, als auch psychische Faktoren eine Rolle. Patientinnen und Patienten mit diesen Erkrankungen werden in der Vitos Klinik für Psychosomatik Heppenheim behandelt. Die Klinik verfügt über 18 vollstationäre und sechs tagesklinische Behandlungsplätze. Die Mitarbeitenden arbeiten eng mit der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Heppenheim zusammen, die sich im selben Gebäude befindet.
Ihr zentraler Kontakt
Sie haben Fragen zu unseren Behandlungsschwerpunkten, zu freien Behandlungsplätzen und etwaigen Wartezeiten? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des zentralen Aufnahmeservice helfen Ihnen gerne weiter und vermitteln Sie direkt in die für Sie passende Klinik!
Behandlungsschwerpunkte im Überblick
Komplexe Traumafolgestörungen
öffnen/schliessenDas Erleben von traumatischen Ereignissen kann schwerwiegende Folgen haben und zu einer Vielzahl psychischer und psychosomatischer Symptome führen. Eine Vielzahl an Symptomen lässt sich unter dem Begriff „Komplexe Traumafolgestörungen“ zusammenfassen, wenn sie ursächlich auf biografische Traumata zurückzuführen sind. Neben der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) mit Symptomen wie Flashbacks, Hypervigilanz und Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, emotionale Belastung mit Panikattacken und depressiven Episoden oder erhöhter Reizbarkeit, kann es auch zu so genannten somatoformen Störungen kommen, bei denen Betroffene zwar organisch gesund sind, aber dennoch unter körperlichen Beschwerden leiden. Mögliche Folgen von Traumata sind somit auch chronische Schmerzen, Verdauungsstörungen, Herzbeschwerden, Allergien und „Unverträglichkeiten“, Panikstörungen, Depressionen oder Zwangsstörungen.
Nur wenn durch intensive diagnostische Gespräche die Ursache in der traumatischen Verarbeitung biografischer Ereignisse gefunden wird, handelt es sich um eine Traumafolgestörung. Patienten haben dann entweder als Erwachsene traumatisch verarbeitete Erfahrungen machen müssen oder bereits in ihrer Kindheit oder Jugend eine Traumatisierung erlitten. In vielen Fällen können sich die Betroffenen viele Jahre lang nach der Traumatisierung nicht bewusst erinnern (Amnesie). Zunächst ohne erkennbaren Grund kommen irgendwann „plötzlich“ bruchstückhafte biografische Erinnerungen ins Bewusstsein, manchmal auch erst während eines Behandlungsprozesses. Die Betroffenen können sich ihre Beschwerden somit meist erst einmal nicht selbst erklären. Daher ist eine wichtige Aufgabe der Behandlung, ein individuelles Krankheitsmodell unter Einbeziehung der (bruchstückhaften) Erinnerungen zu erstellen. Dies stellt dann die Grundlage für die Be- und Verarbeitung dar.
Ein ausführlicher Diagnostikprozess ist somit bei Traumafolgestörungen von zentraler Bedeutung und ausschlaggebend für die anschließende Behandlung. Denn das Therapiekonzept ist anders aufgebaut als bei nicht traumatischen psychosomatischen oder psychischen Erkrankungen. Die Therapieschwerpunkte liegen neben den therapeutischen Gesprächen auf körperorientierten Verfahren wie KBT (Konzentrative Bewegungstherapie) oder die tiefenpsychologisch orientierte Gestaltungstherapie. Die Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie (PITT) nach Luise Reddemann wird ebenfalls bei der Behandlung von Traumafolgestörungen angewendet. Sie fördert die Emotionsregulation und setzt dem anfänglichen Gefühl von Hilflosigkeit zunehmend mehr Selbstwirksamkeitserleben und Kontrollmöglichkeiten über den eigenen Organismus entgegen. Meist werden dabei die verschiedenen psychotherapeutischen Techniken miteinander kombiniert.
Neurologische psychosomatische Störungen
öffnen/schliessenZu dem Oberbegriff „Somatoforme Störungen“ zählen auch die neurologischen psychosomatischen Störungen. Bei Patienten/-innen liegt eine psychische oder psychosomatische Erkrankung mit neurologischen Symptomen vor. Betroffene leiden beispielsweise unter körperlichen Störungen wie Bewegungseinschränkungen, Bewusstseinsstörungen oder chronischen Schmerzstörungen (z.B. Migräne), die sich jedoch nicht alleine durch organische Erkrankungen erklären lassen.
Die körperlichen Symptome stehen bei Patient/-innen in der Regel im Vordergrund, wohingegen sie Schwierigkeiten haben, das eigene psychische Erleben damit in Zusammenhang zu bringen. Somit ist es für viele Betroffene eine große Herausforderung, sich einem psychosomatischen Verständnis der Körperbeschwerden zu öffnen („Ich bin doch nicht verrückt, ich habe nur Schmerzen“). Die Behandlung erfolgt mithilfe von psycho- und physiotherapeutischen Therapiemethoden. Ziel der Behandlung kann zum Beispiel sein, ein individuelles psychosomatisches Krankheitsmodell unter Berücksichtigung körperlicher Faktoren und psychischer Belastungen zu erarbeiten, indem körperliche und psychische Faktoren als gleichberechtigt angesehen und gewürdigt werden. Die Bewältigung stellt dann einen komplexen Interaktionsprozess dar zwischen körperbezogenen und psychotherapeutischen Aktivitäten, bei dem oft stationäre und ambulante Behandlungsabschnitte kombiniert werden.