Begeht ein psychisch kranker Mensch eine schwere Straftat, wird er vom Gericht unter Umständen nicht im Straf-, sondern im Maßregelvollzug untergebracht. Dieser hat präventiven Charakter. Durch die Sicherung soll der Rechtsbrecher daran gehindert werden, weitere Straftaten zu begehen. Die umfangreiche Therapie verfolgt das Ziel, den Menschen auf ein möglichst straffreies Leben in der Gesellschaft vorzubereiten.

Gesetzliche Grundlagen des Maßregelvollzugs sind das Strafgesetzbuch (StGB), die Strafprozessordnung (StPO) sowie das Hessische Maßregelvollzugsgesetz. Psychisch kranke Rechtsbrecher gemäß § 63 StGB werden in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina aufgenommen. Die Dauer der Unterbringung ist zeitlich nicht befristet und richtet sich nach dem Behandlungserfolg des Patienten.

Psychisch kranke Maßregelvollzugspatienten werden nicht in Gießen, sondern in der Vitos Klinik für forensische Psychiatrie Haina aufgenommen. Sie werden anschließend je nach Behandlungs- und Sicherungsindikation verlegt - unter anderem nach Gießen. 

Die Therapie soll die Patienten dazu befähigen, nach der Entlassung ein straffreies Leben in der Mitte der Gesellschaft zu führen. Behandelt werden deshalb gezielt die Faktoren, die das kriminelle Verhalten des Patienten auslösen oder fördern.

Die Behandlung im Maßregelvollzug soll die Patienten dazu befähigen, nach der Entlassung ein Leben in der Gemeinschaft zu führen, ohne dass sie neue Delikte begehen. Lockerungen sind ein wichtiges Element zur Vorbereitung auf die Entlassung.

Mit sieben Teams an den Standorten Haina, Kassel, Gießen, Schotten und Eltville kümmert sich die Vitos forensisch-psychiatrische Ambulanz Hessen um die Nachsorge psychisch kranker Rechtsbrecher, die von Gerichten unter Auflagen aus dem Maßregelvollzug entlassen wurden.